Gesundheitszentrum Bad Grund +49 5327 700710 info@bad-grund.de

Badeärztin

Frau Annegret Mödden
Markt 21
37539 Bad Grund
Tel. 05327 / 859 880

Praxis Osteopathie & Naturheilkunde

Praxis im Gesundheitszentrum
Bettina Thiel
Heilpraktikerin
Elisabethstraße 1
37539 Bad Grund
Termine nach Vereinbarung Tel. 01577-4537490
Als zertifizierte Osteopathin besteht bei vielen Krankenkassen die Möglichkeit einer anteiligen Kostenübernahme

Wirkungsvolle physikalische Therapie bei Erkrankungen der Atemwege

Ein Beitrag von Dr. med. Joachim Schwarz, veröffentlicht in der Heilpraktikerzeitschrift "Naturheilpraxis"

Während des Zweiten Weltkrieges suchten Menschen Schutz in der Kluterthöhle in Ennepetal und bemerkten, dass ihre asthmatischen Beschwerden verschwanden. Es folgten Untersuchungen des Klimas unter Tage: Hier gibt es kaum Staub, kaum Reizgase, keine Allergene und Pollen. In dreizehn zertifizierten Kaltluftheilstollen in ganz Deutschland werden heute Therapien angeboten.

Als kurz nach dem Zweiten Weltkrieg der Schüler Gerdheinrich Humpert wieder einmal seinem Lehrer August Bartz beim Aufräumen in der Kluterthöhle half, kam ein Stein ins Rollen: „Gerdheinrich, warum gefällt es dir eigentlich so gut in der Höhle?“ fragte der Lehrer. „Herr Lehrer, ich habe so schlimmes Asthma. Aber immer, wenn ich in der Höhle bin, kann ich sehr gut atmen und es geht mir gut.“ Kurz darauf berichtete ein Mann aus Wuppertal, der während der Bombenangriffe vierzehn Tage in der Kluterthöhle zugebracht hatte, dass er seither von seinem schweren Asthma befreit sei.

Daraufhin wurden viele Untersuchungen und Messungen durch den Arzt Dr. Hermann Spannagel aus Ennepetal durchgeführt. Als er die Ergebnisse 1961 in der Zeitschrift „Jahreshefte für Karst- und Höhlen kunde“ veröffentlichte, kamen Nachfragen zu den Ergebnissen aus Ungarn, Polen, Tschechien, Österreich, Frankreich und aus der Sowjetunion. Die Erkenntnisse und therapeutischen Anwendungen in der Kluterthöhle wurden zum Muster für viele speläotherapeutische Einrichtungen in ganz Europa.

Was macht den Aufenthalt im Heilstollen so wirksam?

Heilstollentherapie – auch Speläotherapie genannt – umfasst den therapeutischen Aufenthalt in einer natürlichen Höhle oder einem stillgelegten Bergwerk. Die meisten dieser Einrichtungen sind sogenannte Kaltluftheilstollen – dreizehn davon sind im Deutschen Heilstollenverband zusammengeschlossen. Außerdem gibt es in Deutschland noch einen Salzheilstollen in Berchtesgaden und einen Radonheilstollen in Bad Kreuznach.

Kaltluftheilstollen

Zertifizierte Kaltluftheilstollen wie die Kluterthöhle erfüllen klimatische Gütekriterien: Die Temperatur liegt zwischen 5° C und 12° C, die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 85 % RH (relative humidity). Eine hohe Luftreinheit wird gewährleistet durch Grenzwerte für Staub und Stickoxide (Tabelle 1). Pollen, andere Allergene und Rußteilchen sind in der Luft unter Tage nicht vorhanden. In der Tabelle sind die Werte des Tiefen Stollens in Aalen eingetragen. Diese zeigen beispielhaft, dass die tatsächlich gemessenen Werte oft deutlich unter den Grenzwerten liegen.

Die hohe Feuchtigkeit in der Luft bindet Staubpartikel jeder Art und führt sie zu Boden. Wird diese feuchte kalte Luft eingeatmet, wird sie in den Atemwegen innerhalb von Sekunden auf 37 °C angewärmt. Der Therapeut sollte die Teilnehmer unbedingt auf eine Nasenatmung hinweisen, da nur so die Luft schnell erwärmt werden kann und die tieferen Atemwege nicht durch die kalte Luft gereizt werden.

Die angewärmte Luft kann wesentlich mehr Flüssigkeit aufnehmen als die kalte Luft. Dadurch wird den Schleimhäuten Flüssigkeit entzogen, sie schwellen ab und die Patienten können wieder leichter atmen. Dieser Effekt kann praktisch unterstützt werden, wenn die Teilnehmer eine Wärmflasche für die Füße erhalten, um bei den Temperaturen unter Tage kalten Füßen vorzu- beugen. Kalte Gliedmaßen können ein Hinweis sein, dass sich die peripheren Gefäße zusammengezogen haben und es dadurch zu einer vermehrten Blutansammlung im Körperstamm gekommen ist. Das wiederum kann über das Anschwellen der Schleimhäute zu Fließschnupfen oder zu Obstruktionen in den Atemwegen führen.

Eine außergewöhnliche Stille

Mitten im Berg ist es einfach still. Keine Umweltgeräusche, kein Handyempfang und weg von der ständigen Bereitschaft, angesprochen und gebraucht zu werden. Nur Wassertropfen, die vereinzelt zu Boden fallen oder das Atmen und Flüstern anderer Therapieteilnehmer sind zu hören. Das Grundgeräusch ist so laut wie fallender Schnee – es ist einfach nicht zu hören, denn der Wert liegt bei 10 Dezibel (dB). Zum Vergleich: Wenn wir uns normal unterhalten, liegt der Schallpegel bei 50 dB. Da es sich bei der Dezibelskala um eine logarithmische Skala handelt entsprechen 3 dB jeweils einer Verdoppelung der Lautstärke. So ist die Lautstärke bei einem Gespräch nicht 5-mal lauter als im Stollen, sondern 10 000-mal lauter.

Radon im Heilstollen

Radon ist ein natürliches radioaktives Gas, das mit dem Uranzerfall entsteht und überall auf der Erde vorhanden ist. Beständig erhöhte Radonwerte, ob zu Hause oder am Arbeitsplatz, bedeuten ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Dabei gelten nach dem Strahlenschutzgesetz 300 Bq/m³ als Grenzwert.

Therapeutisch werden kurzfristig auch wesentlich höhere Konzentrationen wirkungsvoll eingesetzt in der Therapie rheumatischer Erkrankungen, wie der Bechterew’schen Krankheit und der rheumatoiden Arthritis. Ab einer Radonkonzentration von 37 000 Bq/m³ in der Stollenluft kann ein Heilstollen in Deutschland als Radonheilstollen zugelassen werden. Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz und Bad Gastein im benachbarten Österreich sind zwei bekannte Radonheilstollen.

Tatsächlich gibt es aber auch in jedem anderen Heilstollen und in jeder natürlichen Höhle einen etwas erhöhten Gehalt an Radon. Durch den zeitlich begrenzten Aufenthalt der Therapieteilnehmer wirken diese Impulse vermutlich antientzündlich und können so die Heilung von chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma sowie von chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis unterstützen.

Indikationen und  Kontraindikationen

Besonders geeignet ist die Heilstollentherapie bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen wie COPD und Asthma bronchiale. Aber auch Patienten mit Lungenfibrose und seit kurzer Zeit Long-COVID-Patienten finden wesentliche Erleichterung in der entlastenden Luft unter Tage. Bei älteren oder sehr geschwächten Teilnehmern, die nicht mehr genügend eigene Wärmeentwicklung aufbauen können, sollte besonders darauf geachtet werden, dass keine Unterkühlung auftritt. Eventuell werden in diesem Falle die ersten Aufenthalte auf 1 Stunde oder 1,5 Stunden gekürzt.

Bei einigen Patienten kommt es nach den ersten Tagen zu einer vermehrten Schleimproduktion und Husten. Trotz der geringen Staubbelastung und Allergenfreiheit ist das Klima unter Tage ein Reizklima, das eine solche Erstreaktion erzeugen kann. Normalerweise verschwinden diese Symptome nach einer Woche und die Atemerleichterung tritt ein.

Durch die Freiheit von Pollen und die abschwellenden Eigenschaften der Stollenluft eignet sich der Aufenthalt auch bei allergischen Erkrankungen der Atemwege wie Heuschnupfen, Sinusitiden und allergisch bedingtem Asthma. Wenn diese Patienten nach dem Stollenaufenthalt wieder in die pollenbeladene Luft über Tage eintauchen, empfinden sie, als ob sie durch eine Wand treten würden.

Immer wieder berichten Patienten mit Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen, dass ihre Symptomatik durch den Aufenthalt unter Tage wesentlich zurückgegangen ist. Bei Schlafstörungen braucht es häufig einige Tage, manchmal auch 2 Wochen, bis die Betroffenen abschalten können und tatsächlich besser schlafen.

Kontraindikationen gibt es wenige, aber diese sollten beachtet werden:

  • Platzangst und andere Angstzustände
  • Anfallsleiden
  • Akute Entzündungen der Atemwege
  • Nicht behandelte oder instabile Herzinsuffizienz
  • Wenn der Patient kaum noch eigene Wärme entwickeln kann (z.B. hohes Alter, schwere Erkrankung)

Wie läuft die Speläotherapie ab?

Optimal ist eine Dauer von drei Wochen. Jede Woche gehen die Patienten an sechs Tagen jeweils für zwei Stunden unter Tage. Dort können Sie auf Liegen warm eingepackt ausruhen. Eine Wärmflasche an den Füßen unterstützt dabei den Erholungseffekt.

Vor der Einfahrt können die Teilnehmer inhalieren und so unnötigen Schleim abhusten. Vor der Liegezeit wird oftmals eine kurze Gymnastik zur Lockerung angeboten und zu Beginn der Liegezeit werden einige Atemtechniken geübt. Diese Angebote unterscheiden sich je nach Einrichtung. Der Haupteffekt liegt aber in der Ruhezeit in der kalten, reinen Luft. Zu viel weitere therapeutische Intervention kann diesen Effekt stören.

Der Heilstollen als Therapieort kann unterstützend eingesetzt werden für:

  • Lungensportgruppen, die dort ihre wöchentlichen Übungsstunden abhalten
  • Atemschulungen unter Tage
  • Kurse für Progressive Muskelentspannung, die z. B. von der Prüfstelle für Prävention zertifiziert sind
  • Kinderprogramme, die den Tätigkeitsschwerpunkt auf Bewegen, Malen, Spielen und Erkunden legen und dabei die Atemwege entlasten.

Heilstollenorte

Besonders in Osteuropa (Tschechien, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Belarus, Russland u. a.) hat diese Therapie Tradition. In Deutschland gibt es zurzeit dreizehn zertifizierte Kaltluftheilstollen. Diese Einrichtungen erfüllen die gleichen Gütekriterien, unterscheiden sich aber in Größe, Zugang (zu Fuß, mit Grubenbahn, ebenerdig oder Treppe u. a.) und Anlage (Höhle, stillgelegtes Bergwerk). In Tabelle 2 sind die Einrichtungen aufgelistet.

Kosten der Therapie

Ist das Zentrum an einen Kurort angeschlossen, kann die Therapie innerhalb einer Kur als ortsgebundenes Heilmittel von der Krankenkasse bezahlt werden. In Baden-Württemberg gibt es Sonderverträge mit der AOK, sodass die Teilnehmer, nach Verordnung durch den Hausarzt, die Therapiekosten erstattet bekommen. An den anderen Orten müssen die Teilnehmer die Heilstollentherapie selbst bezahlen. Sie betragen zwischen 12 und 18 Euro pro Anwendung je nach Therapiezentrum. Für eine mehrwöchige Kur gibt es oft Pauschalangebote. Weitere Informationen sind über den Deutschen Heilstollenverband oder bei den einzelnen Einrichtungen erhältlich.

Fallbeispiel

Eine 45-jährige Patientin leidet unter Asthma, Heuschnupfen und einer Hausstauballergie. Nachts wird sie oft durch Husten oder Atemnot geweckt und morgens beim Aufwachen sind die Beschwerden besonders groß. Täglich nimmt sie 1-2 Hübe eines Cortisonpräparats.

Lungenfunktion vor erster Therapie: FVC (forcierte Vitalkapazität): 2,27 Liter (= 60 % des Sollwertes); PEF (Maximale Ausatmungsgeschwindigkeit): 4,62 Liter/Sekunde (=63 % vom Soll).

Nach 6 Therapieaufenthalten hatten sich der FVC-Wert (107 % vom Soll) und der PEF-Wert (103 % vom Soll) normalisiert. Nach weiteren 6 Anwendungen verbesserte sich der FVC-Wert weiter auf 4,59 Liter (121 % vom Soll). Das Cortisonpräparat konnte sie absetzen.

Surftipp

  • Deutscher Heilstollenverband: deutscher-heilstollenverband.de

> Originalbericht aus der Zeitschrift "Naturheilpraxis" 11/2022

Dr. med. Joachim Schwarz

Er ist Heilstollenarzt der Grube Bindweide (Steinebach/Sieg) und Vizepräsident des Deutschen Heilstollenverbandes. Bis 2021 ärztliche Tätigkeit mit den Schwerpunkten Naturheilverfahren und Physikalische Therapie in eigener Praxis. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Leiden Sie an Atembeschwerden oder Allergien, haben Sie Asthma, Bronchialleiden oder Heuschnupfen? Dann testen Sie die Wirkung der Heilstollentherapie über eine Woche.

Bad Grund ist der einzige Ort in Niedersachsen mit Heilstollentherapie. Hier werden während der Therapiezeit Schadstoffe von den Atemwegsorganen fern gehalten. Die zusätzliche Luftfeuchtigkeit sorgt für eine Erholung, die sich auf längere Zeit auswirkt. "Endlich kann ich wieder frei durchatmen!"

Unsere Pauschalangebote: 

Was versteht man unter Heilstollentherapie

Unter einer Heilstollentherapie versteht man eine Therapieeinrichtung untertage, in der Patient/innen mit Atemwegserkrankungen wie z.B. Asthma oder Allergien behandelt werden. Die Therapie findet ambulant oder im Rahmen eines ambulanten Kuraufenthaltes statt und umfasst Anwendungen in Form von täglich stundenweisen Liegekuren untertage über einen Zeitraum von typischerweise zwei bis drei Wochen. Viele Patient/innen erfahren durch diese Therapieform eine Linderung Ihrer Atemwegsbeschwerden, teilweise können auch Medikamente deutlich reduziert werden. Ärzte empfehlen die Heilstollen-Therapie bei Post-Covid.

Wodurch wirkt diese Therapie

Zurückzuführen ist die Tatsache hauptsächlich auf die in diesem Heilstollen herrschenden klimatischen Bedingungen in Form von hoher Luftfeuchte in Kombination mit ganzjährig niedrigen und konstanten Temperaturen sowie einer nahezu staubfreien Luft.

Der vom Deutschen Heilstollenverband gesetzte Qualitätsstandard gewährleistet, dass die Patient/innen im Heilstollen geeignete Bedingungen vorfinden, die nach dem derzeitigen Stand der medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse eine therapeutische Anwendung sicherstellen.

Ergänzende Therapieformen

Physikalische Therapien werden im Gesundheitszentrum angeboten. Das 31°C warme Solewasser ist empfehlenswert bei chronisch-rheumatischen Erkrankungen und bei Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Behandlungsmöglichkeiten

Der Heilstollen befindet sich in einem separaten Teilbereich des Iberges. Dort stehen 50 bequeme Liegen bereit. Den Heilstollen erreicht man mit dem Transferbus. Die Patienten werden von medizinisch versiertem Personal betreut.

Weitere Informationen auch über den Deutschen Heilstollenverband

Badeärztin:
Frau Annegret Mödden
Markt 21
37539 Bad Grund
Tel. 05327 / 859 880

Nach 20 Jahren Heilstollenbetrieb wurde der Therapiestollen “Eisensteinstollen“ bei Bad Grund aufgrund der erreichten Qualitätsstandards mit 3 Sternen im März 2009 vom Deutschen Heilstollenverband zertifiziert.

Damit ist Bad Grund der 5. Kurort von 12 Heilstollenbetreibern, der dieses höchste Prädikat erhielt. Der Eisensteinstollen ist der einzige Therapiestollen im norddeutschen Raum.

Atemwegserkrankte finden hier seit 20 Jahren Linderung und auch Heilung.

Intensive Messungen und Prüfungen haben ergeben, dass Bad Grund mit dem Eisensteinstollen sämtliche Qualitätsvorgaben erfüllt. So liegt Bad Grund z.B. beim Feinstaub, der je nach Höhenlage zwischen 6 und 8 µg/m³ angesetzt ist, nur bei 0,81 µg/m³.

Dr. Oswald Sander, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Bad Grund, konnte vom Präsidenten des Heilstollenverbandes, Oberbürgermeister der Stadt Aalen in Baden-Württemberg, Martin Gerlach, und dem Geschäftsführer des Verbandes, Karl Troßbach, die Zertifizierungsurkunde entgegennehmen.

Um diese gesetzten Standards zu erreichen und nachzuweisen, wurde Bad Grund dabei wesentlich von Prof. Dr. Hüttemann von der Universität Göttingen und ärztlicher Direktor des Heilstollen-Verbandes unterstützt. So wurde in letzter Zeit ein Labor mit einem Spirometrie-Messgerät eingerichtet, welches das Lungen- und Atemvolumen misst und graphisch darstellt. Mit einem Fingerpulsoximeter wird die Sauerstoffsättigung des Blutes sowie die Pulsfrequenz vor und nach der Therapie ermittelt.

Die Hauptindikationen der Heilstollentherapie (Speläotherapie) sind Asthma bronchiale, Atopie mit Pollenasthma, Heuschnupfen und Neurodermitis, Hyperaktivität bei chronischer Nebenhöhlenentzündung, Durchschlafstörungen bei intrinsischem Asthma und chronisch obstruktiver Lungenkrankheit.

Während des Aufenthaltes im Heilstollen werden die Atemwege und die Lunge entlastet, so dass in dieser Zeit keine Schadstoffe zu verarbeiten sind. Es ist vereinfacht gesagt, Urlaub für die Atemwegsorgane. Die Wirkung hält Monate an. Patienten, die diese Therapie in Anspruch genommen haben, berichten, dass sie nach der  Behandlung über ein halbes Jahr auf Medikamente, oft Cortison, verzichten können. Rechtzeitige Behandlung kann auch Heilung bewirken, was inzwischen bei Kindern, die unter Keuchhusten leiden, nachgewiesen ist.

Durch die vergleichsweise geringen Kosten der Heilstollenbehandlung und die oftmals damit einhergehende Reduzierung von teuren Medikamenten, leistet der Verband einen wirksamen Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen.

Aufenthalt im Heilstollen

Im Auftrag des Deutschen Heilstollen-Verbandes wurde eine Studie zum Nachweis der Wirksamkeit einer Speläotherapie mit Kindern im Alter zwischen 4 und 10 Jahren durchgeführt.

Die Abteilung Biometrie an der Kinder- und Poliklinik der Universität Ulm wies eindeutig nach, dass die Heilstollentherapie bei unter Asthma bronchiale leidenden Kindern eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden verschafft. Studienleiter Prof. Dr. med. Michael Leichsenring bewertet die Ergebnisse als ausgesprochen positiv.

Langjährige Erfahrungen im Eisensteinstollen, in dem bereits viele tausend Patienten behandelt wurden, zeigen eindeutig, dass nicht nur bei Kindern, sondern bei allen Altersgruppen erstaunlich gute Heilerfolge, auch bei fortgeschrittenen Krankheitsverläufen, erzielt werden.

Unsere Badeärztin beobachtet nach erfolgter Therapie bei vielen Patienten eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität.

Menschen mit verschiedensten Atemwegserkrankungen kann mittels der Heilstollentherapie geholfen werden.

Die lufthygienischen und klimatischen Bedingungen im Heilstollen begründen die medizinische Heilanzeige “Atemwege”. Hierzu zählen die akuten obstruktiven Atemwegserkrankungen (Asthma bronchiale) und die chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD).

Asthma bronchiale

hierzu zählen

  • allergisches Asthma bronchiale (mit Heuschnupfen)
  • infektbedingtes Asthma bronchiale
  • postinfektiöse Reizzustände der oberen Atemwege (einschließlich Keuchhusten bei Kindern)
  • Pseudo-Krupp
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
  • chronische Bronchitis (mit Entzündung der Nasennebenhöhlen)
  • Lungenemphysem
  • Neurodermitis
  • Schlafstörungen
  • Infektionskrankheit
  • Stärkung der Abwehrkräfte
  • Stressbewältigung und Entspannung

Gegenanzeigen

Fieberhafte ansteckende Krankheiten

  • dekompensierte akute und chronische Begleiterkrankungen des kardiovaskulären Systems

hierzu zählen:

  • infektiöse Atemwegserkrankungen
  • schwere Formen der Herzinsuffizienz
  • Herzinfarkt (Herzleistungsschwäche)
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Polymorbidität
  • Anfallsleiden
  • Manifeste Angina pectoris
  • Angstzustände, insbesondere Platzangst

Der Mensch verreist als Ganzes, doch es gibt jetzt im Südharz die Möglichkeit, sozusagen Körperteile auf Urlaub zu schicken. Im mit drei Sternen ausgezeichneten Heilstollen von Bad Grund kann die Lunge Urlaub machen.

Das heißt: Sie kann mal frei durchatmen, frei von allen Belastungen, denen sie sonst so ausgesetzt ist.

Der Bergstadt Bad Grund mit Gesundheitszentrum und Heilstollen wurde die Urkunde zur staatlichen Anerkennung als Kurort mit Heilstollentherapie zuerkannt. Der Eisensteinstollen ist die einzige Therapiehöhle im norddeutschen Raum, weshalb die Menschen jetzt zur Urlaubszeit von nah und fern herbeiströmen.

Mehrere tausend Gäste haben das schon ausprobiert, denn seit 30 Jahren ist der Stollen in Betrieb. Es war ein langer Probelauf, bis jetzt endlich die staatliche Anerkennung vorlag. Damit wird es für den einzelnen günstiger mit dem Lungenurlaub, denn immer mehr Krankenkassen übernehmen die Kosten. Die Ferien sehen so aus: Die Menschen gehen rund 100 Meter tief in den Berg hinein und finden alles vor, was das Atemsystem entlastet: Die reinste Luft ohne Feinstaub, kein Wind, keine Pollen, kein Stress, kein Reizklima.

„Zwei Stunden bleiben die Gäste dort unten sitzen“, erläutert Kerstin Peinemann vom Gesundheitszentrum. Weil immer konstant sieben Grad herrschen, müssen sich die Urlauber im Stollen auch im Sommer warm anziehen. Sie sitzen oder liegen in großen Schlafsäcken bei Licht und atmen tief. Die Wirkung der dreiwöchigen Therapie hält Monate an, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Viele können nach den Anwendungen ein halbes Jahr lang auf Medikamente wie Cortison verzichten.

Asthma, Heuschnupfen, Bronchitis, Keuchhusten, Neurodermitis, Hyperaktivität bei chronischer Nebenhöhlenentzündung, Durchschlagstörungen - all das ist nach dem Heilstollenaufenthalt weggeatmet.

Doch zum Urlaubsgenuss für den ganzen Körper gehört auch das große Freizeitangebot über Tage: Wander- und Nordic-Walkingstrecken vom Feinsten durch die wellige Landschaft sind zu finden, Europas größtes Arboretum mit Hunderten von Baumarten aus vier Kontinenten ist kostenlos zu sehen, das Höhlenerlebniszentrum mit Tropfsteinhöhle und der ältesten Familie der Welt (Skelette aus der Bronzezeit) sowie dem Uhrenmuseum warten. Da kann der Gast die Zeit anhalten, das wird ihm seine Lunge danken.

Jan Orloff

Flyer Heilklima/Heilstollen

Fein- und Grobstaub

Eine wichtige lufhygienische Voraussetzung für die Anwendung der Therapieeinrichtung als natürliches Heilmittel ist eine nachhaltige Entlastung von der Schwebstaub-Konzentration an der Außenluft.

Eine Besonderheit des luftgetragenen Schwebstaubes gegenüber den gasförmigen Luftbeimengungen ist das gleichzeitige Auftreten einer Vielzahl von Inhaltsstoffen, die in Konzentration und Korngröße stark variieren können.Die gesundheitliche Bedeutung des Schwebstaubes hängt in hohem Maße von seiner Zusammensetzung und Größenverteilung ab. Für eine Beurteilung der Luftqualität sind daher inhalierbarer Grobschwebstaub und atembarer Feinschwebstaub sowie Ultrafeinstaub getrennt zu bestimmen und die therapeutisch relevanten Inhaltsstoffe zu untersuchen.

Der Feinschwebstaub < 2,5 µm Partikeldurchmesser enthält übertage die Reizstoffe Ruß- und Sulfatpartikel. Im Grobschwebstaub oberhalb 2,5 µm Partikeldurchmesser treten übertage typischerweise zusätzlich Pollen und Sporen als potentielle Aller- genträger auf. Die Untersuchung der Luftqualität untertage soll bezüglich dieser partikelförmigen Luftbeimengungen die Entlastung der Heilstollenluft gegenüber der Außenluft aufzeigen.

 

Staub-Radon-Ruß-Pollen

Fein- und Großstaub Stickstoffdioxid

Für die Beurteilung der Fein- und Grobstaubsituation in einer Speläotherapieeinrichtung sind die Mittelwerte aus den Sommer- und Wintermonaten getrennt zu bestimmen. Bei einer vierwöchigen Probenahmedauer ergeben sich im Jahresverlauf jeweils 13 Messwerte, von denen 8 den Sommer- und 5 den Wintermonaten zuzuordnen sind. Zugrundegelegt sind dabei die Ergebnisse, die während der Therapiezeit (Feinstaub) bzw. im Therapiebereich (Grobstaub) gewonnen wurden. Von den insgesamt 13 Messwerten dürfen insgesamt höchstens drei Werte fehlen. Ferner müssen von dem als Winter definierten Zeitraum mindestens drei und aus dem “Sommer”-Zeitraum mindestens 6 Messwerte vorliegen. Bei Überschreiten des Richtwertes dürfen im betreffenden Zeitraum keine Therapien angeboten werden. Die mittlere Stickstoffdioxidkonzentration im Therapiebereich darf 5 µg/m³ nicht übersteigen. Da Stickstoffdioxid untertage in der Regel nicht produziert wird, stellen nachweisbare Konzentrationen einen Indikator für die Belastung der Höhlenluft dar.

Radon −  Rußgehalt – Pollen

Die Unbedenklichkeit der Radonkonzentration wird durch die Strahlenschutzverordnung für Bergwerke/Höhlen geregelt. Der mittlere Rußgehalt in den PM 2,5-Feinstaubproben muß unterhalb 1,0 µg/m³ liegen. Pollen dürfen aufgrund ihres hohen allergenen Potentials an Untertagemessstellen nicht nachweisbar sein.

Sie können jederzeit auf eigene Kosten zur Kur fahren und privat dafür zahlen.

Wenn die Kur medizinisch oder zur Steigerung der Erwerbsfähigkeit notwendig geworden ist, gibt es Möglichkeiten, die Kosten ganz oder teilweise von der Krankenkasse oder der Rentenversicherung ersetzt zu bekommen.

Der behandelnde Arzt muss die Dringlichkeit einer Kur bescheinigen und für Sie eine Kur beantragen. Auch der Betriebs- oder Vertrauensarzt kann eine Kur in die Wege leiten. Die ambulante Kur mit der Heilstollentherapie dauert in der Regel drei Wochen.

Die Krankenkasse ist immer Ihr Ansprechpartner, ob die Kur von der Krankenkasse oder von der Rentenversicherung getragen werden soll. Dort erhalten Sie alle notwendigen Auskünfte und auch die Antragsformulare. Beihilfeberechtigte wenden sich an ihre Beihilfestelle.

Die Kosten werden innerhalb des gegliederten Systems unserer Sozialversicherung und nach dem Beamtenrecht ganz oder teilweise erstattet, wenn die Kur medizinisch notwendig ist. Zuständig ist dafür die Krankenkasse.

Die Gewährung der Kuren ist von einer Reihe gesetzlicher Voraussetzungen abhängig. Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse.

Selbstzahlern empfehlen wir, vor dem Besuch der Therapieeinrichtungen den örtlichen Badearzt aufzusuchen. Bringen Sie bitte unbedingt Ihre Krankenkassen-Versicherungskarte mit.

Zum Kennenlernen können Sie die Heilstollentherapie bis zu drei Tagen buchen.

Sie können jederzeit auf eigene Kosten zur Kur fahren und privat dafür zahlen.

Slideshow Gesundheitszentrum und Heilstollen für Atemwegserkrankte

    Kontakt und Information

    Weitere Auskünfte und Beratungen, ob bei uns in der Info, telefonisch oder über Mail, geben wir Ihnen gern:

    Gesundheitszentrum Bad Grund
    Elisabethstraße 1
    37539 Bad Grund (Harz)

    Tel.: 05327-7007-10
    Fax: 05327-7007-70
    info@bad-grund.de

    Gesundheitszentrum:

    Leitung: Kerstin Peinemann, 05327/7007-10, peinemann@bad-grund.de

    Tourist-Information - Auskunft/Kasse:

    Dennis Münnich, Tanja Zulbeari, Tel. 05327/7007-10, info@bad-grund.de

    Marketing/Internet:

    Karl-Hermann Rotte, 05327/1216, rotte@bad-grund.de

    Physiotherapie-Praxis:

    Tanja Zulbeari, Tel. 05327/7007-50, praxis@bad-grund.de

    Hallenbad:

    Tel. 05327/7007-10, info@bad-grund.de

    Fitness-Center:

    Petra Schwalt, Tel. 05327/7007-21, fitness@bad-grund.de

    Bowling-Center:

    Tel. 05327/7007-10, info@bad-grund.de

    Öffnungszeiten

    Das Gesundheitszentrum mit Therapie-Abteilung, Hallenbad 31°C, Sole-Bewegungsbad und Fitness-Studio mit hochwertigem Gerätepark liegt zentral in der Bergstadt Bad Grund.

    Tourist-Info:

    Mo bis Fr 8:00 bis 19:00 Uhr

    Sa/So + Feiertags: 10:00 bis 13:00 Uhr

    Neujahr geschlossen

    Tel. 05327 / 7007-10

    Behandlungen: 8:00 bis 18:00 Uhr

    Samstags nach Vereinbarung

    Terminvergabe:

    Mo bis Fr 8:00 bis 18:00 Uhr

    Hallenbad 31°C mit Sole-Bewegungsbecken*:

    Mo bis Fr 9:00 bis 20:00 Uhr, ab  01.06.2023 (Ferienzeiten ausgenommen) mittwochs 10:45 Uhr und freitags 10:00 wieder allgemeine Wassergymnastik

    Sa/So/Feiertags 10:00 bis 14:00 Uhr

    Fitness-Studio*:

    Mai bis Sept.: Mo-Fr 8-20 Uhr, Sa/So/Feiertag 10-14 Uhr

    Okt. bis April: Mo-Fr 9-20 Uhr; Sa/So/Feiertag 10-14 Uhr;

    Neujahr geschlossen.

    *) Letzter Einlass eine Stunde vor Schließung.
    Neujahr bleibt das gesamte Gesundheitszentrum geschlossen.
     

    Eintrittspreise

    Hallenbad 31°C:

    1 Std.: 4,30 €, erm. 3,90 €

    1,5 Std.: 5,30 €, erm. 4,55 €

    2 Std.: 6,30 €, erm. 5,50 €

    10 Std.: 26,50 €, erm. 23,00 €

    20 Std.: 50,00 €, erm. 44,85 €

    *
    Fitness-Studio:
    1 Std.: 5,45 €, erm. 5,00 €

    1,5 Std.: 6,75 €, erm. 5,75 €

    2 Std.: 7,80 €, erm. 6,85 €

    10 Std.: 40,00 €, erm. 36,25 €

    20 Std.: 63,95 €, erm. 58,00 €

    30 Std.: 86,95 €, erm. 76,95 €

    40 Std.: 100,00 €, erm. 92,00 €

    50 Std.: 119,50 €, erm. 108,00 €

    100 Std.: 224,50 €, erm. 199,00 €

    *

    Zur Beachtung:

    * Ermäßigte Preise für Gästekarteninhaber und Schüler 6-16 Jahre (nur bei Vorlage von Gästekarte oder Ausweis)
    ** Keine Auszahlung möglich - Preis zzgl. Kartenpfand (Erstattung bei Rückgabe)
    Änderungen vorbehalten !